Erinnert ihr euch noch an eure Vorsätze, Pläne und Ziele für das neue Jahr? Es ist etwas über die Hälfte vom Januar rum. Wie kommt ihr voran?
Sprache
Meine Sprachen-lern-Pläne gedeihen eher mittelprächtig. Ich komme zwar voran, aber vom “täglichen lernen” bin ich doch weit entfernt. Zu einem gewissen Teil liegt das sicher daran, dass ich es einfach nicht spannend finde. Daher habe ich hier ein paar Änderungen am Plan vorgenommen. Zum einen informiere ich mich gerade intensiv über bessere Methoden Sprachen zu lernen.
Wie zum Beispiel diesen TED-Talk
Eine Sprache in 6 Monaten? Klingt super. Dann schaffe ich dieses Jahr evtl. noch ne zweite. Dänisch wäre toll.
Warum erzähle ich das? Erinnert ihr euch an den Post über meine Ziele dieses Jahr? Und wie man sich Ziele setzt? Bei meiner PLanung wollte ich 20min am tag machen. Überprüfung und Motivation mit der Seinfeld Methode ( Also in einem Kalender jeden tag ankreuzen, an dem man das schafft. Dadurch soll der Druck erzeugt werden, die Reihe nicht zu unterbrechen). Aber das konnte ich selbst in den ersten Wochen nicht durchziehen. Aber durch die Gegenkontrolle ( klappt die Planung? ) bin ich darauf gekommen, dass ich das etwas zu plump angegangen bin. Theoretisch sollte ich die 20min jeden Tag hin bekommen. Praktisch bin ich gescheitert. Mein Kurs hat mich eher gelangweilt, dadurch habe ich selten gelernt, und wenn ich gelernt habe, hatte ich selten das Gefühl, dass es mich wirklich voran bringt.
Daher das Umdenken und die Suche nach einer neuen Methode. Was mich zu dem TED Talk oben geführt hat. Und dadurch bin ich von “klappt nicht. Mist!” zu “wow, evtl. schaffe ich doppelt so viel” gekommen. Und noch besser: Viele Sachen habe ich eigentlich irgendwie auch gewusst. Unbewusst. Jetzt, wo es mir gesagt wurde, kann ich es bewusst machen. Ich hatte zum Beispiel vor, mir einfach mal ein paar Filme auf Spanisch anzusehen, um mich an die Laute zu gewöhnen. Jetzt weiß ich, dass ich damit genau den Ideen dieses TED Talk folgen würde. Es ist relevant für mich ( da ich Harry Potter und Fantasy generell mag ) und es umgibt mich mit der Sprache. Ich verstehe die Intention, die grobe Bedeutung von dem was ich höre, da ich zum einen die Körpersprache der Schauspieler sehe und zum anderen weil ich Geschichte ja bereits kenne.
Abnehmen
Hier bin ganz zufrieden. Da ich Kohlenhydrate reduziere habe ich “schnelle Erfolge” am Anfang. Weniger Kohlenhydrate = weniger Wasser im Körper. Dadurch wiege ich etwas weniger, mein Umfang ging etwas zurück – was sich wieder positiv auf meine Leistungen an der Klimmzugstange ausgewirkt hat. Mir ist klar, dass die schnellen Erfolge am Anfang bald in geringere Erfolge umschwingen werden.
Akrobatik und fitter werden
Hier baue ich mir gerade die Basis für die Ziele. Ich arbeite an meiner Sprungkraft (hier sehe ich Fortschritte) und verbessere die “Dehnung” meiner Hüftbeuger. Und letzteres klappt eher weniger gut. Wobei ich mir hier noch den Februar Zeit geben möchte, da 2 Wochen nicht genug Zeit bieten um die Effizienz meiner Methode zu beurteilen. Für den Flickflack arbeite ich der Beweglichkeit im Schultergürtel und auch an der Stützkraft. Hier mache ich passable Fortschritte. Für die Schultermobilität ist mir gestern “Super Joints” von Pavel Tsatsouline empfohlen worden. Habe es mir gestern als eBook geholt und kurz überflogen. Kann derzeit noch nichts dazu sagen, aber ich bin mal moderat hoffnungsvoll 🙂
Die Mobilität passt auch gut zum “fitter werden” Komplex. Denn mir ist klar geworden, dass ich mit “fit” eigentlich “Bewegen wie Jackie Chan” meine.
Beweglichkeit, Ausdauer und Geschmeidigkeit sind hier eigentlich meine Ziele. Daher habe ich diese beiden Punkte hier jetzt auch zusammengefasst. Mit dem WC 101 Ziel und der Akrobatik komme ich dem eigentlich auch von meinen Zielen her recht nahe, durch das “Jackie Chan” Aufkleber kann ich diese jetzt auch gut zusammen fassen.
Klimmzug
Durch die Klimmzugstange im Büro konnte ich meine breiten Klimmzüge um 5 Wiederholungen verbessern. Wss toll klingt, aber eigentlich nicht so furchtbar nützlich ist, wenn man sich das Ziel des einarmigen Klimmzugs ansieht. Hier wäre es nützlicher die typischen Chin-Ups zu üben. Als Hände eng und die Handflächen zu mir zeigend. Aber andererseits gibt es sicher einen gewissen Übertrag. Um diesen zu maximieren werde ich – ab heute – einmal die Woche einen Satz mit der maximalen Anzahl an Chin-Ups machen. Mit erstmal einer 10kg Gewichtsweste an. Und sobald ich mich hier um 5 Wh verbessert habe, werde ich dieses Gewicht erhöhen. Ende Februar sehen wir mal weiter.
Ich finde den Übergang von deinem Ziel bzgl. des Erlernens einer neuen Sprache hin zum Klimmzug im Büro gut gelungen.
Ich würde mir wünschen, wenn ich im Büro die Möglichkeit hätte, etwas für meine Fitness zu machen.
Hallo Lenny!
Ich hatte mir erst überlegt, bei deinem Blogeintrag zu den guten Vorsätzen etwas zu posten, da ich mir auch einige Veränderungen vorgenommen hatte. Dann habe ich mich aber nicht richtig “getraut”.
Warum?
Weil meine Ziele alles andere als SMART sind. Mit Absicht.
Mit SMARTen Zielen habe ich so meine schlechten Erfahrungen: Ich kann sie nämlich erreichen, mit ein bisschen harter Arbeit und ein paar Entbehrungen.
Egal ob ein bestimmtes Gewicht, eine bestimmte Anzahl von Fitnessübungen – es ging bisher durchaus. Dann war ich am Ziel… und wusste sehr schnell nicht mehr, wofür ich jetzt noch arbeiten und entbehren soll – mein Gewicht war ja bereits “perfekt” und – noch mehr Klimmzüge, noch mehr Push-Ups? Hat mich nicht interessiert. Und so ließ ich Uni und Prüfungen und Privates immer mehr zwischen Workout-Pläne kommen. Kaum hatte ich dann wieder mehr Zeit – eine Krankheit nach der anderen.
Klar, dass ich dadurch viel abgebaut habe, was mich auch geärgert hat. Meine Bauchmuskeln sind auch nicht mehr in Sicht.
Also sollte dieses Jahr alles anders werden. Scheiß auf SMART. Ich will:
– Nicht mehr so oft krank werden (wenn ich viele Workouts mache, bin ich das fast gar nicht mehr und wenn, dann viel weniger stark)
– Mehr Energie sowohl im Alltag (viele Treppen laufen ohne außer Atem geraten) als auch im Training (z.B. Liegestütze und Burpees nicht gleich zu Beginn als Belastung empfinden sondern mich dabei zunächst kräftig und energetisiert fühlen)
– im Alltag wacher und konzentrationsfähiger sein
– meine Bauchmuskeln wieder sehen
– Ein aktives Leben führen (Fahrrad fahren, wandern, klettern, schwimmen)…..
Kurz: die meisten Ziele sind nicht SPEZIFISCH, und schon gar nicht terminiert. Ich hatte keine Ziele, sondern GRÜNDE.
Die Umsetzung:
1) Workouts mit Zuzka Light (Sie ist so nett und motivierend und lustig, quasi wie ein Workoutpartner, der immer dann Zeit hat, wenn ich es grad brauche – dadurch wird ein Workout nicht nur ARBEIT, es ist wie eine alte Bekannte wieder zu sehen – wie bei einer Fernsehserie, die man seit Jahren sieht). Sie hat zwar ne Menge kostenloser Videos, aber ich bin ihrer Online-ZGYM beigetreten (10 Dollar im Monat). Einmal, weil sie das Geld echt verdient hat, so viel wie sie mich in den letzten Jahren in den Hintern getreten hat, und auch aus verhaltenspsyhologischen Gründen: Wenn ich dafür Geld bezahle, mache ich es eher 🙂
2) Statt 75% gesund essen 90% gesund essen, aber ohne mir irgendetwas zu verbieten. Soll ja eine Lebensänderung sein, keine Diät o.ä.
3)Seit kurzem mache ich auch das Zombies 5k Training. Nicht, weil ich unbedingt so viel laufen können möchte (ich mag Laufen im Allgemeinen nicht sonderlich), obwohl das sicher cool wäre, sondern einfach weil es Spaß macht.
Also dieses Jahr gehe ich PROZESSorientiert vor statt ZIELorientiert.
Mein Gewicht halte ich grob im Auge – es ist mir nicht wirklich wichtig – habe ca. 1 1/2 kg abgenommen, aber meine Bauchmuskeln sind noch nicht in Sicht.
Vor nem Monat habe ich ein 15-min-Workout mit 15 versch. Übungen aufgenommen und heute wieder – man sieht, dass sich die Ausdauer und meine Liegestütze verbessert haben. In nem Monat werde ich es wieder tun, um Fortschritte zu dokumentieren.
Sorry fürs zuspammen 😉
Wow 🙂
Nun, das ist mal nen Kommentar.
Aber ich gebe Dir recht, Gewohnheiten zu schaffen ist immer eine gute Sache. Ich werde oft gefragt, wie ich es schaffe jeden tag auf der Matte zu stehen. ist kein Ding für mich. Ich habe mich daran gewöhnt. Ich brauche keinen Grund es zu tun, ich brauche einen guten Grund es nicht zu tun.
Und so kommt man sicher auch voran. Die Frage ist nur “wohin.” Nehmen wir mal Deine Ziele. Angenommen du machst al das, erreichst aber nicht Dein Ziel. Woran liegt es? Oder, du erreichst Dein Ziel. Woran lag es?
Ich finde es für mich wichtig, zu wissen warum ich Dinge mache. Warum Fragen können mich teilweise Tage lang beschäftigen oder mich auch mal ne Nacht kosten. 🙂
Und ich verstehe die Motivationsgeschichte. Man hat sich ein Ziel gesetzt. Erreicht es. Und was dann?
Man setzt sich neue Ziele. Eine der ersten Lektionen, die ich diesem Bereich erhielt war im “Pragmatic Programmer” – Lerne jedes Jahr eine neue Programmiersprache.
Und so kann man vieles angehen. Wenn das mit dem “Sprachen lernen” bei mir klappt, dann wird das evtl. mein neues Hobby. Eine oder zwei Sprachen pro Jahr in den Grundlagen lernen.
In anderen Bereichen ist immer die Frage ob man “mehren” oder “vertiefen” will. Will ich “einen neuen Trick lernen” oder einen “Trick besser beherrschen.”
ber auch bei deinen Prozessen nutzt Du teilweise Ziele.
ich hoffe mal, dass die Workouts die Dir vorgesetzt werden gut geplant sind und einer sinnvollen Progression folgen. Zombies 5k hat einen Plan, dem es folgt. Dein Ziel ist es, dieses Programm durch zuziehen. Und wenn du es machst, dann schaffst Du Dir Gewohnheiten. jetzt ist die Zeit für mein Workout, jetzt ist die Zeit für meinen Lauf.
Gewohnheiten, die Dich Deinen Zielen immer näher bringen.
So wie wir hier im Geschäft jetzt gewohnheitsmäßig Klimmzüge machen, wenn wir nen Kaffee holen oder in die Mittagspause gehen. Und unser Whiteboard sagt, dass wir Fortschritte machen.
Es ist also eine gute Sache ™.
Aber es ist schwer zu prüfen, ob sie auch effizient ist. Also, ob der Zeitaufwand im Vergleich zum nutzen gerechtfertigt ist.
Und Zeit ist bei mir der Knackpunkt. Das ist genau die Ressource, die knapp ist. 9h im Büro (inkl. Pausen). 2h Training. Etwa 1:15 im Auto. Und schon ist mehr als der halbe Tag rum. Lass mich mal lügen, und sagen ich würde 8h schlafen. Dann wären noch 4h da, die ich für “Dinge” nutzen kann. Also muss ich die Zeit die ich habe planen. ich muss sie gut nutzen. Ich muss mehr in den gleichen Zeitrahmen quetschen.
Daher bin ihc ein Freund von Zielen, planen, verwerfen und neu angehen. 🙂
Ziele messen und am besten noch in hübsche Tabellen packen – das hab ich auch ne Zeitlang gerne gemacht, das war in der Zeit, in der ich wissen wollte, was ich alles so aus mir raus holen kann. Das ist auch eine hübsche Belohnung, wenn man dann so graphisch seine Progressionen sieht.
Ja, die Sache mit den neuen Zielen, die man sich dann setzen sollte.
Nur: Mir ist es ehrlich gesagt egal, ob ich nun 30 saubere Liegestütze kann oder 100. Es ist mir prinzipiell egal, ob ich 58kg wiege oder 64. Diese Art von messbaren Zielen haben keine emotionale Bedeutung mehr für mich, selbst wenn ich mir aus Spaß vornehme, ein 10 weeks to 100 push-ups Programm zu machen reicht meine Motivation dann nicht mal für Woche 2.
Die Sache mit der Effizienz, ich stimme dir zu, eben wenn man ein bestimmtes, messbares Ziel hat. Aber ich will ja letztendlich nur einen aktieren Alltag, etwas gesünder essen und mich mehr bewegen. Weil es mich glücklich macht. An sich – der Prozess, nicht irgend ein messbares Ziel.
Aber sicher: nur etwas wollen (Gründe) reicht nicht, man braucht auch einen Actionplan! Ob die Workouts zu einer Verbesserung führen, sehe ich an der monatlichen Videoaufnahme eines bestimmten WOs. Das streichelt mein Daten/Zahlen/Fakten-Ego.
Ich mag nur nicht mehr viel Entbehrungen und Anstrengungen in ein Ziel setzen, das mir nicht wirklich wichtig ist – viel lieber möchte ich überlegen, wie ich die nächsten Wochen Spaß haben und stolz auf mich sein kann, und ich bin heute ebenso stolz wenn ich ein Workout durch gepowert habe als wie früher, wenn die Waage hundert Gramm weniger angezeigt hat.
Für mich ist das grad super so, damit will ich aber nicht sagen, dass deine Methode nicht auch prima ist, nur eben nicht 1:1 auf jeden übertragbar.